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Landsberg-Runde - Geheimtipp

Claudia Schallauer
28.02.2021

Wanderung Kleiner Landsberg – Großer Landsberg – SW-Grat Abstieg

 

Zufällig gewählt, mit der gleichen Stimmung wie bei meinem 1. Besuch erwartet mich der Parkplatz in Nebel gehüllt. 30 Autos zähle ich heute. Die Wiese: neuerlich ein Gatsch, aber ich liebe es, schnelle Meter zu machen. 

 

Heute bin ich mit meinem Partner unterwegs, und da ich schon beim 1. Besuch sehr viel fotografiert habe, starten wir zügig und befinden nach knapp 15min. bei der Gabelung kleiner-großer Landsberg.

 

 

 

Uns ruft der Kleine – der bei meinem 1. Besuch im Nebel verschwunden war. Nicht so heute - das Kreuz funktelt uns einladend zu und wir beginnen, den mit 20min. angeschriebenen Aufstieg. Ein Mini-Traunstein – seilversichert-knackig, aber sehr kurz, sodass auch viele Eltern mit fitten Kindern aufsteigen.

Nebel-mystisches Déjà-vu

Ein 2. Déjà-vu: Wir erreichen das Gipfelplateau, als gerade mehrere Pärchen und Familien absteigen. Der Gipfel gehört uns zu 4t, kurz darauf zu 2t, für die nächste Stunde zu 3t. Das Panorama, zwar 50m niedriger, aber fast noch imposanter als beim großen Bruder: ein ungetrübter 360° Rundum-Blick.

 

Ich fotografiere und filme. Pure Sonne, totale Stille. Es ist 11:45 Uhr und wir entscheiden uns, hier ein frühes Mittagessen zu genießen, denn schöner könnte die Stimmung nicht sein. 1 ½ h später entscheiden wir uns für einen Lagewechsel und verlassen unser Paradies. Wir tauchen in den Nebel ein, der in den letzten Stunden etwas höher gestiegen ist, um ihn kurz darauf beim Aufstieg auf den großen Landsberg wieder zu verlassen. Das Panoroma bekannt, mystisch, auf 899m mit Blick bis zum Traunstein.

Heute mit ca. 15 Personen etwas belebter, aber mit dem großzügigen Gipfelplateau trotzdem lauschig. Wir genießen und sonnen weiter.

Hier der Link zum Video des Großen Landsbergs:

Vorfreude auf den unbekannten Rundweg

Aber die Vorfreude juckt. Wir gehen nicht den Aufstiegsweg retour sondern wählen den Abstieg über den SW-Grat und vernehmen, dass die Familie neben uns dies auch erwägt. Wir plaudern kurz und sie erzählen, dass der Weg beim letzten Mal sehr verwuchert war, jetzt aber gut sichtbar und ausgetreten sein soll. Und so ist es.

Direkt unter dem Kreuz beginnt der Einstieg zum Abstieg, dem wir südwestwärts folgen. Wir erreichen einen dichten Wald, der an das Mühlviertel erinnert (bzw. meinen Freund ans Thayatal, mich an die Wackelsteine). Zügig geht es bergab – der Weg sehr gut erkennbar. Nach ein paar Minuten macht dieser eine 180° Kurve. Wir passieren Holzschnitt und einen Traktor, bevor der Waldweg wieder in eine Forststraße übergeht.

Dort befindet sich auch ein Gedenkkreuz mit Blick auf Molln. Die Sonne knapp über uns schlängeln wir uns ca. 100hm unter dem großen Landsberg-Rücken entlang, bis wir eine 

kleine Jagdhütte mit Brunnen erreichen. Dort biegen wir etwas mehr als 90° ab (also ein Stücken zurück) und bahnen uns den etwas verwilderten Weg zum Sattel zw. Großem und kleinem Landsberg, den uns ein Dornengestrüpp etwas streitig macht. Die knapp 100hm reichen leider nicht, um dem Nebel neuerlich zu entfliehen, der nun wieder fast bis zum Kreuz vom kleinen Landsberg aufgestiegen ist.

Darum gehen wir zügig auf direktem Weg zurück zum Auto – glücklich über die wunderbaren sonnigen Gipfelstunden, die ca. gleich lang waren, wie die Wanderzeit ;-).

Diese belief sich ziemlich genau auf die angegebne, d.h. ca. 35mi. zum Gipfelkreuz auf den kleinen Landsberg (in gut-flottem Tempo), weitere 20 auf den großen. Danach ca. 1h Abstieg mit 12min. Gegenaufstieg. Gesamtgehzeit also ca. 2h, Gesamtsonnenzeit 2 ½ h ;-).

 

Resumé: ich liebe die Landsberge – für alle Motivationslevels: ein Berg, zwei Gipfel, Sonnen, Fotografieren, und der wirklich geniale alternative Abstieg. Gekrönt von 2x Nebel-Sonnen-Mystik und Frühlingsboten.

 

AUSGANGSPUNKT:
Parkplatz: Leonstein, Gemeinde Grünburg (Güterweg Landsberg), zirka 35 Plätze

GEHZEIT:
ca. 40 Minuten zum Kleinen Landsberg, 20-25 weitere zum Großen, Abstieg über den SW-Grat mit 100hm Gegenanstieg ca. 1h; Gesamtzeit Rundweg 2-2 ½ h, ca. 6km

ANSTIEG:
ca. 500 Höhenmeter inkl. Gegenanstiegen

WEGBESCHAFFENHEIT:
Wald-Wanderwege, Forststraße im Abstieg

GEEIGNET FÜR:
Wanderfreunde, die etwas Orientierung haben

AUSRÜSTUNG:
Stecken, ggf. Grödl, Gipfel-Stärkung, Kamera

Kategorien Natur Bewegung