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Resümee: 3 Tage am Arlberg Trail

Claudia Schallauer
30.08.2025

Resümee und Fakten zur Tour

 

Der Arlberg – eine Region mit fünf Orten, die man in drei Tagen erwandert.

Der Start ist grundsätzlich überall möglich – die Originalroute beginnt in Sankt Anton am Arlberg und führt im Uhrzeigersinn. Das ist empfohlen, da hier die Routenführung mit den Seilbahnzeiten optimal abgestimmt ist. 

 

Was mir besonders an dieser Tour gefällt:

1. Routenführung und Natur-Erlebnis

Die erwanderte Landschaft ist für die Kürze der Tour unglaublich vielfältig: mit saftigen Almen, Mooren und Wollgrasebenen, Steinzeitweg und Felsterrain über atemberaubende Bergpanoramen mit beeindruckenden Gipfeln und Silhouetten, sowie einer üppigen Alpenflora und kleine Bergsee-Juwelen bietet jeder Tag fürs Auge, die Seele und die Kamera ein farbenfrohes Spektrum an fotogenen Eindrücken. Herzliche Hütten am Weg runden das Wandererlebnis genussvoll ab.

Hier hat es eine klassische Winterdestination - trotz einzelner Skisport-Reliquien wie Speicherseen und Schneekanonen – wirklich geschafft, auch ein charmantes Sommer-Wandererlebnis zu kreieren. Die bestehende Infrastruktur wird clever eingebunden, dennoch hat man großteils das Gefühl, in idyllischer Natur fernab vom Alltagstrubel zu wandern. Wer Ruhe mag, sollte erwägen, den Arlberg nicht im Winter, sondern das restliche Jahr über zu besuchen.

Die 3-Tages-Weitwanderung ist als Rundweg angelegt. Was mir hier besonders gefällt ist die Tatsache, dass man neben einzigartigen Panoramen, vielfach Voraus- und Rückblick auf die Wege hat, die man erwandert. So bekommt man ein gutes Gefühl für die Route, die Arlberg-Region und die beeindruckenden Dimensionen, die man begeht.

Die Nutzung der Bergbahnen ermöglicht, ein wirklich großes Gebiet wandernd zu erschließen. Und, man befindet sich fast ausschließlich über 1.800 Meter Seehöhe, großteils auf über 2.000 – das bedeutet weitaus angenehmere Sommer-Temperaturen als im Tal. Lobend hervorzuheben ist das dafür eigens geschaffene Arlberg Trail Ticket, dass die Nutzung aller erforderlichen Bahnen inkludiert – so hat man organisatorisch wenig Aufwand bei viel Genuss. 2025 betrug der Preis € 72,- pro erwachsener Person – mit Gültigkeit an vier aufeinanderfolgenden Tagen.

 

2. Wander-Varianten für jedes Konditions-Level

Für jede Etappe gibt es drei Schwierigkeitsgrade: gemütlich, mittel und anspruchsvoll. Die zurückgelegten Weg- und Höhenmeter sind gesamt und im Tages-Durchschnitt wie folgt – für die einzelnen Etappen bitte in den jeweiligen Blog-Beiträge nachlesen:

Gesamter

Arlberg Trail

Weglänge

Höhenmeter

im Aufstieg

Höhenmeter

im Abstieg

Gehzeit

in Stunden

gemütlich

29

1.082

1.563

10

mittel

37

1.790

2.584

14

anspruchsvoll

44

2.596

3.425

20

 

Ersichtlich ist, dass zwischen der gemütlichen und der anspruchsvollen Variante mehr als doppelt so viele Höhenmeter, sowohl im Auf- als auch im Abstieg liegen. Im Tagesdurchschnitt belaufen sich die Varianten auf folgende Anforderungen an die WanderInnen:

Tages-

Durchschnitt

Weglänge

Höhenmeter

im Aufstieg

Höhenmeter

im Abstieg

Gehzeit

in Stunden

gemütlich

9,7

361

521

3,3

mittel

12,3

597

861

5

anspruchsvoll

14,7

865

1.142

7

 

D.h. vor allem im Abstieg sollte man fit sein, wenn man die anspruchsvollen Varianten an allen drei Tagen gehen möchte. Einzelne Abstiege sind auch sehr steil und erfordern gute Trittsicherheit und vor allem die nötige Ausdauer.

Die gute Nachricht: Man kann jeden Tag aufs Neue entscheiden und so optimal auf die Tagesverfassung und auch Witterungsbedingungen eingehen. Die Standard-Variante beträgt im Tagesdurchschnitt etwa 12,5 km, 600hm im Aufstieg und 860hm im Abstieg. Die gemütliche Variante ca. 10km bei 360 bzw. 520hm und die anspruchsvolle 15km bei 860 und 1100hm.

Meine persönlichen Highlights:

·       Kaiserschmarrn auf der Kaltenberger Hütte am Tag 1

·       Postkasten mitten im Gebirg-Nirgendwo am Tag 2

·       Baden im kleinen Bergsee an Tag 3 (bei der anspruchsvollen Variante)

·       Professionell-sympathische Wanderführung und Naturvermittlung durch Guide Silke Unseld

 

Persönliche Empfehlungen:

  • Gipfel besteigt man bei dieser Wanderung keine, allerdings liegen zwei Kreuze fast direkt am Weg (eines bei der Kaltenbergerhütte und eines auf Etappe 3). Auch ein Abstecher zum idyllischen Biwak unterhalb des Stierlochkopf lohnt sich – das 360° Panorama ist atemberaubend von hier.
     
  • Ich würde, wenn ich die Route nochmal gehe – Etappe 1 und 3 wieder in der anspruchsvollen Variante erwandern und Etappe 2 in einer der kürzeren, da für mich der lange Forstweg-Abstieg am Ende (bei unsere Version) ein weniger reizvoller Tagesausklang war. Und, somit könnte man den „Halbzeittag“ nutzen, um etwas Energie zu tanken für die wirklich fordernde Etappe 3 (in der Version anspruchsvoll).
     
  • Unbedingt im Fuxbau in Stuben nächtigen – und für alle Gourmets darauf schauen, dass das Restaurant an diesem Tag geöffnet hat!
     
  • Vor Wander-Antritt wegen Restschneefeldern, aktuellen Wegsperren, Hüttenöffnung sowie Betriebszeiten der Seilbahnen informieren!
     
  • gpx-Tracks runterladen und offline abspeichern und mit der Wegführung vorbereitend gut auseinandersetzen, wenn man selbständig (ohne Guide) unterwegs ist.

 

Faktenbox Arlberg Trail

  • 3-Tages-Weitwanderung in 3 Schwierigkeits-Graden: leicht, mittel und anspruchsvoll
     
  • Rundweg mit Start und Ende in Sankt Anton am Arlberg, weitere Nächtigungen in Stuben und Lech am Arlberg
     
  • Nutzung der Seilbahn-Infrastruktur: dadurch fast ausschließlich auf Wegen oberhalb von 1.800 Höhenmeter und damit optimal für den Hochsommer
    (aber auch am Berg kann es sehr heiß sein, stets genug zum Trinken mitnehmen und auf ausreichend Sonnenschutz achten)
     
  • Die organisierte Wanderreise kostet inkl. Seilbahnticket, Nächtigung im Doppelzimmer mit Halbpension und Gepäcktransport ab € 566,-
     
  • Buchung und Auskunft beim Arlberg Tourismusverband St. Anton am Arlberg www.arlbergtrail.com
     
  • Ab 2026 wird die Wanderung auch mit optionaler Wanderführung buchbar sein

 

 

Kategorien Auszeit Bewegung Natur