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Die (temporären) Wächter des Mühlviertels

Claudia Schallauer
04.04.2021

Das Mühlviertel für mich: magisch, märchenhaft und mystisch. So auch gestern. Gerne wollte mein Fotografen-Herz die Wächter der Zeit ablichten, bevor diese unbekannten Datums wieder weiterziehen (man munkelt schon im April). Diese übermannshohen Figuren des oberösterreichischen Künstlers Manfred Kielnhofer sind einerseits eine Gedankeninspiration zur Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit, unserer Vergangenheit, dem Jetzt und der Zukunft. Andererseits ganz einfach ein attraktives Fotomotiv, da die Skulpturen sowohl berührt, als auch be“sessen“ als auch bestiegen werden können (ja, man kann sich sogar darin verstecken). Von daher ein tolles Familienhighlight, besonders bei Sonnenschein, wenn die goldene Oberfläche ihr glänzendstes Gewand offenbart.

 

Wenn ich vor allem wegen eine Foto-Idee ausreise, freue ich mich dennoch, besonders mir weniger bekannte Gegenden mit einer Wanderung zu kombinieren. Und so freute ich mich über den tollen Track, den mir ein lieber Bekannter geschickt und selbst einige Tage vorher perfektioniert hat. Während er, Wolfgang, in St. Veit gestartet war, war mein Plan direkt bei der Waxenburg (in Waxenberg) zu parken, um zu zwei Tages- und Sonnenzeiten die Wächter abzulichten. Und das erwies sich als guter Plan. Bei unserer Ankunft um 11 war die Burg sehr gut besucht, ein Foto der Wächter ohne andere Menschen fast unmöglich. Aber ein toller 1. Eindruck, um gute Foto-Positionen herauszufinden. 

So gingen wir aber dennoch bald auf Wanderschaft, die Burg hinab in Richtung St. Veit. Wie viele Mühlviertel-Rundwanderungen auch diese eine Kombination aus Forststraßen, asphaltierten Abschnitten und wunderschönen Wald-Passagen, so wie hier beim Hoamatland- und Liederweg. Insgesamt nutzten wir auf diese Runde Abschnitte von gefühlt mehr als 6 unterschiedlichen Wegen, auf einer Gesamtstrecke von ca. 11km. Das endlose Grün, nur durchzogen von einzelnen riesigen Höfen und verziert mit dem bunt der blühenden Frühlingsboten, war ein wohltuender, stiller Kontrast zur quirligen Burg-Atmosphäre. 

Komplett entschleunigt und entspannt erreichen wir gegen 16 Uhr Waxenberg für die 2. Attacke auf die Burg. Während meine Mama auf einer der Wellness-Liegen eine wohlverdiente Erholung genoss, versuchte ich mein Glück - und es war mir hold. Der nachmittägliche Sonneneinfall ließ die Wächter noch prunkvoller strahlen und ich bekam für 10 Minuten ein Fotografie-Fenster, bevor eine weitere Gruppe von Kindern einfiel :-). Glücklich gesellte ich mich auf die geschwungene Doppelliege, die Füße entspannt von der Liege getragen, der Blick zurückwandernd auf unsere schöne Tour und die dabei entdeckten ebenso hier durchführenden Wander-Ideen (der ca. 4-tägige Granitpilgerweg und Burgenrundweg in einer 8-er-Schleife).

 

TOUR-DATEN

 

Ausgangsort: Original: St. Veit, was eine geniale Idee ist, vor allem, wenn im Sommer der wunderschöne Naturbadeteich als Belohnung wartet!

Unser Parkplatz: Burg-Parkplätze (ca. 30) direkt unterhalb der Waxenburg

Wanderung: Rundweg Waxenburg - St. Veit - Richtung Handberg - retour zur Waxenburg

ca. 11km, ca. 500hm in einem hügeligen Auf und Ab :-)

 

für Kinder ist die Rundwanderung eher weniger geeignet, da weitere Highlights fehlen und ca. 35% des Weges auf Asphalt begangen wird. Dennoch eine wunderschöne Ergänzung zum Burg-Besuch, vor allem für jene, die gerne in Stille und ohne Menschenmassen spazierwandern. 

Kategorien Natur Bewegung Auszeit Kreativität