Blog

Kleiner Priel

Claudia Schallauer
05.08.2022

Wir starten unsere Tour am "Ski-Parkplatz" Hös (Hinterstoder) - bei dem sich im vorderen Teil übrigens gerade eine Baustelle befindet, da in der kommenden Wintersaison eine 10er-Gondel die alte ersetzen wird.

Die Baustelle bzw. Straße im Rücken marschieren wir entlang der Steyr Richtung Ursprung (südwestwärts) und überqueren auf Höhe des Ortszentrums die Brücke auf die Seite des kleinen Priels. Für 2,5 Kilometer folgen wir der asphaltierten Höhenstraße, bevor wir den Waldwanderweg betreten. Ab Kilometer 4 wird es steil - und das bleibt so für den Rest der Tour :-) In weniger als 3 Kilometern gewinnen wir mehr als 1000 Höhenmeter. Diese Tour ist defintiv nur für jene Wanderer, die hohes Ansteigen genießen.

Links von uns präsentieren sich der große Bruder Priel, der markante Ostrawitz und der "gestreifte" Schwarzkogel. Auf knapp unter 1.700m bietet sich erstmalig ein wunderschöner Ausblick auf den kleinen Priels, wir sind hier nach etwa 2 1/4 Stunden. "Er lässt sich erobern", kommentiert meine Freundin den letzten Kilometer, der nochmal über 300 Höhenmeter fordert. Punkt 13 Uhr stehen wir am Gipfel des "Kleinen Priel" und können unser Gipfel-Glück mit perfekten Fernsicht so richtig genießen und gönnen uns eine ganze Stunde Picknick, Pause und Panorama. Vom Stausee Klaus über den Kasberg, Erlaakogel und Grimming bis zum "gegenüberliegenden" Schrocken und Hochmölbing, und weiter bis zum Pyrghas und dem Gesäuse und dem Sengsengebirge, verwöhnt uns die klare Sicht heute mit den schönsten Gipfeln unseres Bundeslandes und darüber hinaus. 

In der Reihenfolge Fels-Wald-Asphalt treten wir den Abstieg an, für den ich Stecken unbedingt empfehle. (bei sommerlicher Hitze auch im Aufstieg überlegenswert, damit die Finger weniger anschwellen).

Wir erreichen Hinterstoder nach 6,5h reiner Gehzeit und lassen unsere dampfenden Füße bei der wunderschönen Kneippanlage nördlich der Steyr im Storchenschritt wieder abkühlen.

Dankbar für diesen herrlichen Tag, der mit "niedrigen" Temperaturen von 21°C im Tal perfekt für diese Tour geeignet war. 

Grundsätzlich empfehle ich kühlere Tage/Monate für diese Besteigung - auch deshalb, da sich gerne Schlangen auf dieser felsigen Tour sonnen. (Das war auch der Grund, warum ich mich bisher vor diesem Gipfel gescheut habe). Daher eher bewölkte Tag oder Oktober wählen, um auf Nummer sicher zu gehen. Mit nur einer Sichtung sind wir aber ganz glimpflich davon gekommen :-). 

 

Diese Tour kann ich allen BergwanderInnen empfehlen, die gut und gerne hoch ansteigen sowie für den Gipfelanstieg trittsicher und schwindelfrei sind. Als Belohnung wartet relative Einsamkeit - da unterwegs und am Gipfel keine Einkehrmöglichkeit besteht. Daher unbedingt gerade im Sommer genug zum Trinken mitnehmen - 2 bis 3 Liter und auf Sonnenschutz achten!

 

 

Tourdaten

  • Hin- und Rückweg (gleiche Strecke): ca. 14 Kilometer ab (Ski)Parkplatz Hinterstoder
  • 1.500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
  • Gipfel auf 2.136 Metern
  • Gehzeit: sehr flotte 6 bis 7,5 Stunden
  • im Sommer unbedingt früh starten und ausreichend Trinken mitnehmen! Sonnenschutz nicht vergessen!
  • top: Panorama, schneller Gewinn an Höhe
  • challenge: knackiger Abstieg, Schlangen mögen die Gegend auch (sonnen auf Steinen)
Kategorien Natur Bewegung