Blog

Am Sentiero dell Amore zum Granattor

Claudia Schallauer
03.08.2023

Die Region um den Millstätter entführt nicht nur 4tägig ins Paradies (am Via Paradiso), sondern bietet auch eine wunderbare Eintages-Höhenwanderung am Sentiero dell Amore, dem Weg der Liebe.

 

Start ist beim Parkplatz der Schwaigerhütte auf knapp über 1.600m. Da die Auffahrt von Millstatt über 1000 Höhenmeter Serpentinen umfasst, reist man am besten mit dem Nockmobil an – einem (Wander-)Shuttletaxi, das über ein ausgereiftes Netz an Stops rund um die Seenregion verfügt. Optimalerweise bucht man dieses 2-3 Tage im Voraus, um die Wunschuhrzeit reservieren zu können. Je nachdem, ob man über eine Gästekarte verfügt, kostet der Fahrpreis für einen Erwachsenen max. € 12,- plus anteilig die Maut aufgeteilt auf die Anzahl der (erwachsenen) Fahrgäste.

 

Oben angekommen wandert man etwas mehr als 100 Höhenmeter und ca. eine Stunde bergauf zur Alexanderhütte. Leider ist es etwas früh für eine erste Pause. Aber wir merken uns vor, dass man hier herrliche Slow-Food-Frühstücks genießen kann. Und auch nächtigen.

Hier ist auch der offizielle Start des Sentiero dell Amore – und eine große Schautafel ziert die Frage: „Was ist das Verrückteste, was du aus Liebe getan hast?“ Wir nehmen diesen Gedanken beim Weitergehen mit.

Etwa eineinhalb Kilometer und nochmals 100 Höhenmeter später erreicht man die zweite Verlockung: die herrliche Millstätter Hütte, deren Gastgarten umgeben von Nepalflaggen und genussvoll grasenden Mulis zur Rast einlädt.

 

Weiter geht es wenige Minuten zum Millstättertörl, dort hält man sich rechts und beginnt die schöne Panorama-Wanderung unterhalb das Kamplnocks. Ein angenehm zu gehender Höhenweg auf zwischen 1.900 und 2.000 Metern Seehöhe führt unterhalb der Nock-Gipfel Richtung Granattor, dem Ziel des Sentiero.  Verteilt am Weg, auf den Rückenlehnen der gemütlichen Rastbänke immer wieder eine „Liebes-Reflektion“: „Was schätzt du an deinem Partner?“ oder „Was gibt eurer Beziehung Kraft?“.

 

Kurzweilig spazierwandert man etwa vier Kilometer bis zum Ziel, dem imposanten, über 3m hohen Torbogen. Hierauf findet man Sprüche rund um die Herkunft und Verwendung des Granats, denn hier ist dessen europaweit größtes Vorkommen. Wer mehr darüber wissen will, dem empfehle ich den Besuch des Granatiums in Radenthein bei Döbriach.

 

Nun heißt es, eine Entscheidung zu treffen (bzw. eigentlich schon vor dem Weggehen): Geht man den Aufstiegsweg retour (muss man, wenn man mit dem Auto selbst hochgefahren ist), oder steigt man vom Tor auf 2.060m zur Lammersdorfer Hütte auf 1650m (am Granat-Enzian-Steig über das Stana Mandl) ab und lässt sich dort vom Nockmobil wieder holen?

 

 

Mein persönlicher Tipp:

Da ich die Kulinarik und Gastfreundschaft der Millstätter-, Schwaiger- und Alexanderhütte kennengelernt habe, würde ich beim nächsten Mal bei der Lammersdorfer Hütte beginnen und den Weg westwärts in Gegenrichtung erwandern. Und danach als Belohnung in wahlweise eine der drei Hütten einkehren. Oder die Wartezeit aufs Nockmobil mit einem selbstgemachten Sirup der Schwaigerhütte erfrischen.

Von dort mit dem  Auto oder Shuttle direkt ins Zentrum von Millstatt, wo im Nostalgie-Kino Millino der weltbeste gerührte Eiskaffee wartet.  Und danach: ab in den türkisen See.

 

 

Tourendetails: Sentiero dell Amore

  • Start bei der Alexanderhütte
  • Ende beim Granattor
  • Km: 6,4 (bis zum Granattor)
  • Höhenmeter: 263 bergauf, 400m bergab zur Lammersdorfer Hütte
  • Gehzeit: ca. 4,5h vom Parkplatz Schwaigerhütte bis zur Lammersdorfer Hütte
Kategorien Natur Bewegung Gaumen