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Mission Possible? Nockberge Winterdurchquerung mit Schneeschuhen

Claudia Schallauer
12.01.2023

GEDANKEN IM VORFELD

 

Zwei Stunden später als geplant reisen wir ab. Der Verkehr ist auf unserer Seite, in knapp 2 ½ Stunden Fahrzeit erreichen wir die Katschberghöhe, das letzte Stück der Strecke mit 15% Steigung. Gottseidank sind wir gut beladen. Auch das Parkplatzglück ist auf unserer Seite und wir verabschieden unser Auto für die nächsten 5 Tage. Im Hotel werden wir freundlich begrüßt, eine Mitarbeiterin im Rollstuhl erledigt den Check-In und erklärt mir, was es mit dem „Klima-Menü Kärntner-Kasnudeln“ auf sich hat. Es ist ein nachhaltiges Gericht, vegetarisch sowie CO2- und Wasser-sparend. Was gibt es Schöneres, als den Urlaub mit einer regionalen nachhaltigen Spezialität zu starten?

 

Wir fragen in der benachbarten Touristeninformation nach einer Wanderkarte, ein Wunsch, der uns leider nicht erfüllt wird. Das heißt wir sind die kommenden Tage auf unsere elektronischen Tracks angewiesen. Es ist mir unerklärlich, warum es für diese Region keine AV-Karten gibt. (Kompass hat eine, allerdings mit größerem Maßstab.)

 

Ich merke, wie meine Nervösität wächst. Weitwandern im Sommer ist ein Kinderspiel… man folgt dem Wanderweg und nimmt im Zweifel bei unmarkierten Abzweigungen den gpx-Track zu Hilfe. Im Winter liegt der Wanderweg und oft auch die Markierungen unter weißer Haube, und es heißt, sich an Geländeformen und Himmelsrichtungen zu orientieren.

 

Apropos Schnee, gottseidank starten wir Tag 1 auf 2.200m – die Anfahrt hierher erfolgte durch ein grünes Tal, rund um unserer Unterkunft dem Lärchenhof auf etwa 1.600hm ist es zumindest (gut beschneit?) weiß. Kärnten hatte im Dezember richtig viel Schnee, von dem es jetzt noch zehrt.

 

Eigentlich bin ich ja etwas froh, dass es so ist wie es ist und uns für unser Abenteuer nicht 80cm Neuschnee erwarten. Warum? Unsere Mission ist, zu testen, ob die eine Nockberger-Schitourendurchquerung auch mit Schneeschuhen möglich ist. Und bei täglich 900 bis 2.200 Höhenmetern bergab, die wir nicht abwedeln können sondern gehen müssen, wird sich die ohnehin sehr lange Gehzeit nochmals verlängern. Und die Tage sind kurz. Und die erste Bahn morgens fährt erst um 9:00 Uhr. Aufregung mischt sich in meine Vorfreude.

 

Wir nutzen den ausklingenden Nachmittag, um unseren Körper in der Waldsauna präventiv zu verwöhnen. Als wir aufs Zimmer zurückkommen blinkt es in allen Farben, als wir den Balkon betreten. Après Ski at its best. Die Kuppel des Glaspalastes öffnet ihr Dach und sendet die ständig wechselnden Farbimpulse und die passenden Beats ins All. Wie die Landschaft mit ihrer grünen Grundierung und den weißen Pistenstreifen wohl vom Weltraum aus wirkt?

Nach unserem Klimamenü lassen wir uns von unserem privaten Sternenhimmel verzaubern, ein unerwartetes, herzliches Special unseres Zimmers, dass bei kompletter Finsternis der kleine Wagen und die Milchstraße über unseren Köpfen erscheinen, bis die Speicherkraft der Aufkleber erlischt. Aber da sind wir schon längst entschlummert.

 

Tourdetails

  • Gehzeit: 0 - 2,5 Stunden Anfahrt von Oberösterreich in den Lärchenhof, Katschberghöhe
  • Höhenmeter Aufstieg: Treppe in den 3. Stock
  • Höhenmeter Abstieg: ins Untergeschoß in den Wellnessbereich
  • Weglänge: nicht der Rede wert
  • Wegbeschaffenheit: Parkplatz vereist

Highlight des Tages: Klimamenü

Kategorien Natur Auszeit Bewegung