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Hier mal die Eckdaten
--> Wir wollten aber gerne am Berg nächtigen und haben folgenden Plan überlegt:
Hier nun die Geschichte zum Plan C - wie Claudia - ÖBB sei Dank
Punkt 7:25 Uhr standen wir am Bahnhof von Wels, 20 Minuten vor! Abfahrt. Um zu erfahren, dass sich diese zuerst 30 und im Endeffekt 55 Minuten verspäten würde. Sprich: unser Anschluss in Salzburg wird ohne uns in Zell am See eintreffen. Plan A war, um 10:45 vom dort loszumarschieren. Der fiel nun ins Wasser.
Nach einer Scotland Yard-würdigen Verfolgungsjagd nach der schnellsten Verbindung zum Ziel und zweimaligem Zugwechsel mussten wir eine erneute Entscheidung treffen: wollten wir vor 19:00 Uhr auf der Hütte ankommen (und nass und hungrig noch was zu essen bekommen?) und dafür ET 11 gänzlich auslassen oder an Plan B festhalten. Wir entschieden uns für die sichere Variante. Diese wurde bestätigt, als uns bei Ankunft am Bahnhof in Bruck ein Platzregen empfängt. Vorausschauend waren wir jedoch schon in Regenkleidung angereist und marschierten los - inklusive Wanderschirm.
Leider sehen wir wenig von dem blumengeschmückten Bruck, aber das erste grünen HTPT-Schild leuchtet uns einladend entgegen. Das zweite weist uns den Weg in den Knappenbühelweg. 5h zum Hundstein – wo auch das Statzerhaus steht - ist zu lesen. Wir beglückwünschen uns zu unserer Entscheidung, ist es doch bereits Mittag. Als dann auch noch der Regen aufhört, scheint es fast perfekt. Wir schrauben uns die Serpentinen hoch. Eigentlich ist das kühle Wetter ja angenehm, aber zu früh gefreut: der Regen kehrt zurück, und zwar ziemlich. Ringsherum versteckt sich die Welt: schemenhaft schimmert gerade noch die Schmittenhöhe durch. Als der Wind uns nochmal gefühlte 15 Grad stiehlt, packen wir unsere Handschuhe aus.
Der Adam- und Eva-See dient heute wohl eher zum Eisbaden, worauf wir aber gerne verzichten. Wir konzentrieren uns darauf, nicht im Schlamm auszurutschen, dennoch genießen wir die Abwechslung zur langen Forststraße. Wir befinden uns auf einem „Steig für Geübte“ und passieren die wegen Regens geschlossene Torfalm. Während wir Schlammspringen ahnen wir noch nicht, dass ein herrliches Highlight auf uns wartet. Die Moosalmhöhe auf 1843m, die mit ihrem mystisch ziehenden Nebel an Schottland erinnert, empfängt uns mit einem originellen hölzernen Kreuz mit außergewöhnlicher Form.
Meditativ legen wir das weitere, eher flache Stück zurück, bis der Hundstein dann wirklich vor uns auftaucht. Und der will es nochmal wissen. Wir motivieren uns mit der Aussicht auf ein leckeres Hüttenessen… und werden 30min. später nicht enttäuscht. Mit einem lachenden und gleichzeitig einem weinenden Auge posieren wir vor dem Gipfelkreuz, das in drei Meter Entfernung zum Statzerhaus mit unerwartet klarem und prächtigem Blick, auf den von einem Sonnenstrahl in Spot gesetzten Zeller See belohnt.
Leider bleibt uns das erhoffte Sonnenuntergangsspektakel heute verwehrt – wir sind schon froh, dass der aufziehende orkanartige Wind die Hütte stehen lässt. Dann wenden wir uns den schönen Genüssen zu: frischem Linzer Kuchen begleitet von stärkendem Filterkaffee. Und während der Nebel die Hütte langsam umhüllt, dampft vor uns eine heiße Nudelsuppe. Soweit zur – trügerischen – Idylle.
Tourendetails:
PS: Habe ich erwähnt, dass wir diesmal ALLES SELBER TRAGEN :-) Inklusive Laptop...
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